Verkauf nur an Gewerbetreibende!

Es gibt mittlerweile unzählig viele Materialien, die für die jeweiligen Produkte verwendet werden. Technische Kunststoffe, hochtechnische Kunststoffe, Silikon, Gummi, Kautschuk, Moosgummi, EPDM, NBR uvm.

Um Ihnen einen kleinen Überblick über die verschiedenen Materialien zu geben, können Sie hier den verschiedenen Werkstoffen einige grundlegende Informationen entnehmen.
Wählen Sie hierzu das jeweilige Material aus dem unteren Menü und starten Sie so Ihre Materialkunde.

Silikon | EPDM | Chloropren (CR) | NBR | FKM/Viton® | Zellkautschuk | Moosgummi | SBR | TPE | PVC | POM
 

PLAZURA® Silikon

Silikone (auch Poly(organo)siloxane oder kurz Siloxane) bezeichnen eine Gruppe synthetischer Polymere. Bei diesen Polymeren sind Siliciumatome über Sauerstoffatome netzartig oder zu Molekülketten verknüpft. Silikon (engl.: silicone) wird sehr häufig mit dem Silikonbestandteil Silicium (engl.: silicon - bspw. silicon valley) verwechselt. Die fast identische Schreibweise führt oftmals zu falschen Übersetzungen.

Silikone nehmen aufgrund ihrer Beschaffenheit eine Zwischenstellung zwischen anorganischen und organischen Verbindungen ein und sind in gewisser Weise sogenannte "Hybride".
Diese "Hybride" weisen ein einzigartiges Eigenschaftsspektrum auf, welches bisher von keinem anderen Elastomer erreicht wird. Dies gibt Silikon eine Reihe von Alleinstellungsmerkmalen im Dichtungsbereich. Silikon wird deshalb Deshalb wird Silikon auch häufig als "Allroundlösung" für viele Anforderungen bezeichnet.

Silikone sind in einem besonders großen Temperaturbereich (von- 115°C bis +315°C ) einsetzbar. So gibt es aber auch spezielle Silikonmischungen (compounds), die außergewöhnlich temperaturbeständig sind und im Temperaturbereich von -115°C bis +315°C einsetzbar sind. Demgegenüber gibt es Mischungen (compounds), welche eine extreme Kälteflexibilität aufweisen.

Silikonmischungen sind im Allgemeinen sehr rein und (im Regelfall) geruchs- wie auch geschmacksneutral, was den Silikonen eine Lebensmittelzulassung nach FDA CFR §177.2600 oder der gängigen europäischen Verordnung gemäß EG1935 / 2004 ermöglicht. Sie sind zudem physiologisch sehr gut verträglich,wodurch der Stoff vor allem in der Lebensmittelindustrie und Pharmazie seine Anwendung findet, aber auch in anderen Bereichen und Anwendungen wie bspw. als Kabelummantelungen, Dämpfungs-, Dichtungs- und Elektroisoliermaterialien.

Silikon ist beständig gegenüber Ozon, UV-Strahlung, Heißluft sowie tierische und pflanzliche Fette. Die Beständigkeit gegenüber Mineralölen ist bei Silikon jedoch gering und nicht zu empfehlen. Silikon kann je nach Einsatzgebiet elektrisch leitfähig, elektrisch widerstandsfähig und flammhemmend hergestellt werden. In Bezug auf Zugfestigkeit, Reißdehnung und Abriebfestigkeit besitzen Silikone nur schlechte Eigenschaften und sind für die Zwecke eher ungeeignet.

PLAZURA® EPDM

EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) ist ein terpolymeres Elastomer.

Elastomere entstehen durch die Vermischung von Kautschuk, Füllstoffen, Weichmachern, Pigmenten, Chemikalien usw., welche danach vulkanisiert werden. Durch den Vulkanisationsprozess entstehen chemische und damit irreversible, nicht wieder lösbare Vernetzungsstrukturen (sogenannte "gesättigte Gerüststruktur") zwischen den einzelnen Polymerketten. Die Zusammensetzung des Compounds und die Verarbeitung bestimmen die späteren Eigenschaften des Elastomers, wodurch sich das Material für diverse Anwendungsbereiche anpassen und optimieren lässt.

Durch die Vulkanisation und die gesättigte Gerüststruktur erhält EPDM eine gute Witterungs- und Alterungsbeständigkeit, UV- und Ozonbeständigkeit, Feuchtigkeitsbeständigkeit sowie eine hohe thermische Beständigkeit gegen Heißwasser und Dampf. Das macht EPDM zu einem gängigen und hervorragenden Werkstoff für Schläuche, O-Ringe, Flachdichtungen usw. Durch die Beständigkeit gegen chlorhaltiges Wasser wird EPDM häufig im Schwimmbadbau eingesetzt (Absorbermatten, Teichfolien etc.).

Des Weiteren ist EPDM beständig gegen zahlreiche Säuren und Laugen, sowie polaren Lösemitteln, jedoch NICHT gegen mineralische Öle und Kraftstoffe! EPDM ist auch bei Kälte hochflexibel und verhält sich im Gebrauchstemperaturbereich entropieelastisch (gummielastisch). Oberhalb des Gebrauchstemperaturbereiches zeigt EPDM bis zur Zersetzung kein Fließen.
 

 

PLAZURA® Chloropren (CR)

Chloropren-Kautschuk (auch Polychloropren oder Chlorbutadien-Kautschuk) ist  hierzulande besser bekannt als Neopren® (Eine Marke des Unternehmens DuPont®). Jeder kennt den Namen für die isolierende Wasser-Sportbekleidung (geschäumtes Vulkanisat), weiß aber kaum um die tatsächliche Bezeichnung und die Einsatzmöglichkeit des Werkstoffes.

Die Herstellung erfolgt durch Polymerisation von 2-Chlor-1,3-butadien (Chloropren). Die Abkürzung nach ISO 1043 (1975) für Chloropren-Kautschuk ist CR.

CR-Vulkanisate, also Gummiartikel mit entsprechendem Mischungsaufbau, zeichnen sich durch chemische Beständigkeit, gute Widerstandsfähigkeit gegen Alterung, Witterungseinflüsse, UV und Ozon und durch Flammwidrigkeit aus. Allgemein haben CR-Produkte eine gute Quellbeständigkeit in Mineralölen mit hohem Anilinpunkt, Fetten, vielen Kältemitteln und Wasser (bei speziellem Mischungsaufbau).

Schläuche, Kabelummantelungen, extrudierte Profile, Dichtungen und Antriebsriemen auf Basis von CR  finden sich durch die günstigen Eigenschaftskombinationen besonders im Automobilbau wieder.

 

PLAZURA® NBR

Nitrilkautschuk ist ein Synthesekautschuk. Die Kurzbezeichnung NBR ist abgeleitet von Nitrile Butadiene Rubber (Nitril-Butadien-Kautschuk). Die Vulkanisate aus NBR sind gasdurchlässig und besitzen eine hohe Quellbeständigkeit gegenüber Ölen, Fetten und Kohlenwasserstoffen. NBR ist elastisch und auch bei Kälte noch flexibel. Der thermische Anwendungsbereich liegt je nach Compound zwischen –30 °C und +100 °C, kurzzeitig bis zu 130 °C.

Bei höheren Temperaturen verhärtet der Werkstoff. Die Kälteflexibilität reicht bei speziellen Mischungen bis –55 °C.

Des Weiteren weist NBR einen geringen Abrieb und ein günstiges Alterungsverhalten auf. Aus diesen Gründen wird NBR zur Herstellung von Dichtungen, Schläuchen, Gummihandschuhen und Gummifäden verwendet.

Vor allem werden Dichtelemente für Hydraulik und Pneumatik aus NBR hergestellt.

 

PLAZURA® FKM / Viton®

Fluorkautschuke wurden von der Firma DuPont Performance Elastomers entwickelt und sind heute unter dem bekannten (rechtlich geschützten) Markennamen Viton® auf dem Markt vertreten.
Der Begriff Fluorkautschuk (FPM oder FKM) bezeichnet eine Gruppe von Kautschuken, welche als gemeinsames Merkmal Vinyliden(di)fluorid (VDF) als eines ihrer Monomere besitzen.

FKM bietet eine außerordentlich gute Beständigkeit gegen die Einwirkung von Mineralölen und aromatischen sowie aliphatischen Kohlenwasserstoffen, Chlorkohlenwasserstoffen, konzentrierten und verdünnten Säuren, halogenierte Flüssigkeiten, Hitze, Oxidation, Witterungen und Ozon.

Fluorkautschuk weist einen geringen Druckverformungsrest auf und bietet hervorragende Alterungseigenschaften. Diese Eigenschaften sind vor allem auch in höheren Temperaturbereichen zu finden, was FKM zu einem der vielseitigsten und beständigsten Kautschuke macht. Der Temperaturbereich liegt bei ca. -50°C bis +280°C (je nach Typ). 

Aufgrund der hervorragenden Eigenschaften von FKM ist dieses Material, im Vergleich zu anderen Werkstoffen, sehr teuer und wird vor allem dort eingesetzt, wo die Dichtheit von hoher wirtschaftlicher Bedeutung ist.

FKM ist auch in geschäumter Form als Fluormoosgummi erhältlich.
 

PLAZURA® Zellkautschuk

 

Zellkautschuk (umgangssprachlich Moosgummi) ist ein schaumförmiges Elastomer, welches unter anderem zum Abdichten, Weichlagern, Dämmen, Isolieren, Entklappern und Entdröhnen verwendet wird.

Eigenschaften und Anwendungsgebiete:

Der Zellkautschuk ist ein geschlossenzelliges oder -poriges Elastomer, welches in Blöcken hergestellt bzw. geschäumt wird und dann weiterverarbeitet werden kann. Auch ohne weitere Behandlung wie Beschichtung oder ähnliches nimmt Zellkautschuk keine Feuchtigkeit auf. Die typische Alterungsfolge bei Zellkautschuk ist eine Schrumpfung, diese ist produktgegeben und unvermeidbar.

Produziert und geliefert wird Zellkautschuk ab einer Stärke von 2mm in Form von Platten, als Bahnenware, kundenspezifischen Zuschnitten, Streifen oder Stanzteilen. Zellkautschuk wird in der Praxis oft auf einer Seite mit einer Selbstklebeschicht ausgerüstet und dient als Montagehilfe oder Bastelmaterial.Die Elastomere liefern das Grundgerüst für die Gummimischungen, die endgültigen Eigenschaften der Produkts werden durch weitere Hilfsstoffe wie Füllstoffe, Weichmacher, Alterungsschutzmittel, Vernetzungschemikalien und andere bestimmt.

Unterschieden werden vier Hauptgruppen von Zellkautschuk-Hauptqualitäten bzw. Elastomeren:

 

PLAZURA® Moosgummi (nicht zu verwechseln mit Zellkautschuk!)

Moosgummi ist ein gemischtzellig getriebener, offenzelliger und elastischer  Gummi-Werkstoff von hoher Druckelastizität und sehr gutem Rückstellvermögen.

Häufig wird das Material mit Zellkautschuk verwechselt!

Moosgummi kann aus verschiedenen Materialien hergestellt werden, so gibt es Moosgummiwerkstoffe aus Natur- und/oder Synthesekautschuke wie Chloroprene, EPDM, Silikon, Buna oder Fluorkautschuke. Optisch dem Zellkautschuk auf den ersten Blick sehr ähnlich, sind die Unterschiede jedoch tief im Inneren der speziellen Zellstruktur verborgen.

Im Gegensatz zu Zellkautschuk benötigt Moosgummi als Dichtung verwendet, eine unversehrte und somit geschlossene Außenhaut:

Wird die rundum geschlossene Außenhaut des Moosgummis beschädigt, können Flüssigkeiten in die Zellstruktur eindringen und die vorwiegend offenen Zellen würden sich mit dem jeweiligen Fluid füllen. Dies führt im weiteren Verlauf dazu, dass das Moosgummi aufschwemmt und nicht mehr abdichtet. Moosgummi wird darum
häufig im Lüftungs- oder Ventilatorenbau eingesetzt.

Moosgummi ist einsetzbar bei einer Vielzahl von Säuren und Laugen in den gebräuchlichen Konzentrationen, bei Wasser und Dampf bis 100 °C (auch Meerwasser!), Ozon, Silikonöl, Kalium- und Natriumverbindungen (z.B. Kochsalzlösung), Waschmittel, Fotochemikalien, Alkohole, Glycerine, Bremsflüssigkeiten und Frostschutzmittel auf Glykolbasis, Kohlensäure, Ozon, Silikonöl uvm.

Moosgummi ist nur bedingt einsetzbar bei Chlorgas und konzentrierter Salzsäure. Gar nicht zu empfehlen ist der Einsatz bei Verwendung mit Kraftstoffen, Ölen, Fetten, Lösungsmitteln wie Nitroverdünnung u.a. Weitere Informationen erhalten Sie bei unserem geschulten Personal und aus unseren Datenblättern. 

 

PLAZURA® SBR

SBR (von Styrene Butadiene RubberàStyrol-Butadien-Kautschuk)ist der Ausgangsstoff für die am meisten hergestellte Variante des synthetischen Gummis. SBR ist ein Copolymer aus Butadien (in der Regel 76,5%) und Styrol (in der Regel23,5%)  und heute der meistverwendete Synthesekautschuk weltweit. SBR wird u.a. zur Herstellung von Reifen, Dichtungen und Transportbändern verwendet. Wird dem Copolymer ein höherer Styrolgehalt beigemischt, wird der Kautschuk thermoplastisch, aber  vernetzbar.

SBR zeigt gute Beständigkeit und gute bis mittelmäßige Quellbeständigkeit in organischen und anorganischen Säuren und Basen sowie in Alkoholen und Wasser. Es ist unempfindlich gegen Bremsflüssigkeiten, wird hier aber meist dennoch durch EPDM ersetzt.

Stark quellend ist es jedoch in: Aliphaten, Aromaten und Chlorkohlenwasserstoffen, insbesondere in Mineralöl, Schmierfett und Benzin.

Gegen Witterungseinflüsse ist es beständiger als Naturkautschuk aber schlechter als z. B. CR und EPDM

 

PLAZURA® TPE

TPE (Thermoplastische Elastomere) sind spezielle Hochleistungs-Kunststoffe, welche sich bei Raumtemperatur vergleichbar den klassischen Elastomeren verhalten, sich allerdings unter Wärmezufuhr plastisch verformen lassen. Im thermoplastischen Material sind elastische Polymerketten eingebunden, deshalb lassen sich die Elastomere sehr gut verarbeiten. Unter Wärmeeinwirkung kann man sie wiederholt aufschmelzen während sie sich bei Kühlung verfestigen. Die meisten Thermoplaste sind in bestimmten Lösemitteln löslich und bis zu einem gewissen Grad brenn- bzw. entflammbar.

Thermoplastische Elastomere sind recyclebar - Kunststoffabfälle können so wieder eingeschmolzen und weiterverarbeitet werden.

 

PLAZURA® PVC

PVC (Polyvinylchlorid) ist ein schwer entflammbarer, amorpher, thermoplastischer Kunststoff. Es ist in seiner Farbe weiß, hart und spröde. Durch den Zusatz von Weichmachern und Stabilisatoren lässt sich die Härte und Zähigkeit von PVC hervorragend variieren. Dadurch wird der Stoff formbar und weich (ähnlich wie Gummi) und ist somit für viele technische Anwendungen verwendbar.

PVC ist hierzulande bekannt durch seine Verwendung als Fußbodenbelag, da PVC kaum Wasser aufnimmt. PVC weist eine gute Beständigkeit gegenüber Öl, Benzin, Alkohol, Säuren und Laugen auf.

Unbeständigkeit herrscht jedoch gegenüber konzentrierter Salzsäure, Aceton, Ether, Benzol und Chloroform. PVC-Verbindungen können mit geeigneten Klebstoffen (Lösungsmittelklebstoffe, Zweikomponentenklebstoffe) oder durch Schweißen hergestellt werden.

PVC wird unterteilt in hart-PVC (PVC-U /U=unplasticized) und weich-PVC (PVC-P /P=plasticized). Ein bekannter Vertreter von PVC-weich ist beispielsweise das Kunstleder. Aus Hart-PVC werden z.B. Profile und Rohre hergestellt, aber auch Tabletten- und Lebensmittelverpackungen.

PLAZURA® POM

Polyoxymethylen (POM, auch Polyacetal oder Polyformaldehyd genannt) ist ein teilkristalliner thermoplastischer Kunststoff. POM wird wegen seiner hohen Formstabilität, großen Härte, hohen Gleitfunktion (niedriger Reibungskoeffizient) und ausgezeichneten Dimensionsstabilität als technischer Kunststoff, besonders für den Präzisions-Maschinenbau und Apparatebau, eingesetzt. Die hohe Rückstellelastizität findet insbesondere viele Anwendungen im Bereich der Schnappverbindungen. Die elektrischen Isoliereigenschaften sind sehr gut. Der Temperaturbereich zum Dauereinsatz reicht von etwa -40°C bis 85°C bzw. 100°C, kurzfristig auch bis zu 120 °C.

Aufgrund der teilkristallinen Struktur sind gefertigte Teile aus POM mit einer Dicke >2 mm lichtundurchlässig weiß. POM lässt sich daher meist nur gedeckt, aber in allen RAL-Farben sehr gut einfärben.

POM ist gut beständig gegen zahlreiche Chemikalien, so z.B. gegen verdünnte Säuren und verdünnte Laugen, aliphatische, aromatische und halogenierte Kohlenwasserstoffe, Öle und Alkohole. Unbeständigkeiten weist POM gegen konzentrierte Säuren auf, des Weiteren besitzt POM eine schlechte Witterungsbeständigkeit auf.

 

 

 

 

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